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Der Asiatische Eschenprachtkäfer

Der Asiatische Eschenprachtkäfer

Eschen-Rettung in Nordamerika

Falls Bäume lesen könnten, würden sie unsere Tätigkeit wahrscheinlich nicht als "retten" bezeichnen – da wir nichts weiter tun, als zu versuchen, dem "Asiatischen Eschenprachtkäfer" (Agrilus Planipennis Fairmaire) zuvor zu kommen.

Seine gierigen Larven töten jede Esche, die ihre Mütter finden konnten, und wie die Erfahrung zeigt, werden sie früher oder später alle finden. Dieser metallisch-grünliche Käfer stammt aus Asien und wurde wahrscheinlich mit Verpackungsmaterial in die Vereinigten Staaten gebracht. Er wurde zum ersten Mal 2002 in Michigan gesichtet und verbreitete sich in die meisten anderen Bundesstaaten, wo er seitdem Eschen in Gärten, Parks und Wäldern vernichtet. Während einige Gemeinden versuchen, Chemikalien einzusetzen, um einzelne Eschen in Parks und Alleen zu retten, entschied sich Danzer, die Bäume zu ernten und sie zu nutzen, solange es keine größeren Auswirkungen auf die Holzqualität gibt.

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Dank der Kombination aus detaillierten Ortskenntnissen unserer erfahrenen Förster vor Ort und einem modernen Geoinformationssystem, konnte die Planung zum Glück schnell durchgeführt werden: Wir klassifizierten Bewirtschaftungseinheiten nach Eschen-Gesamtvolumen, Volumen pro Acre, Anteil Esche in Prozent und durchschnittlichem Durchmesser. Danach fokussierten wir innerhalb der ausgewählten Einheiten auf die Zonen mit hoher Eschen-Konzentration.

In Gebieten mit erheblichen Mengen an Esche war die Holzgewinnung auf diese Spezies beschränkt, um Störungen der Waldstruktur zu minimieren und auch um schnell zum nächsten Trakt zu gelangen - bevor der Käfer es tut.

Nachdem diese erste Runde abgeschlossen ist, werden jetzt Flächen mit 15 % oder weniger Eschen-Volumen behandelt, z.B. indem Gebiete mit allgemein dichter Bestockung ausgedünnt und qualitativ weniger wertvolle Bäume entfernt werden.
Wir sind darüber nicht glücklich, aber wir versuchen, so viel wie möglich vom wertvollen Rohstoff Esche zu ernten und zu verwerten. Hoffentlich wird die natürliche Dynamik unserer gemischten Wälder mit ihrer hohen Vielfalt von durchschnittlich 10 bis 20 Arten pro Trakt die Wunden bald heilen.

 

Bildquelle: Emerald Ash Borer Information Network


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Über den Autor

Hermann Hampel

Projektmanager Danzer Forestland

Hermann Hampel forschte über die Dynamik von Naturwäldern in Argentinien bevor er dort 1998 zu Danzer stieß. Er betreute bis 2012 die Aufforstungen mit Wertholz in der Provinz Misiones und setzte dabei innovativ auf Mischbestände, Naturverjüngung und Anbau unter Schirm. Heute arbeitet er an der Optimierung von Furnierproduktion und Waldbewirtschaftung für Danzer in Nordamerika. Um vor lauter Bäumen noch den Wald zu sehen, überführte er u.a. riesige Zahlenkolonnen aus Forstinventuren in ein kompaktes GIS. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Ohio, USA.