Milano, ti amo.
Wir waren in Mailand, beim Salone Del Mobile. Dieses riesige, verrückte, bunte, laute und liebenswerte Design-Fest schafft es jedes Jahr von neuem, die Community aus der ganzen Welt nach Mailand zu führen. Der Salone vereint dabei Masse und Qualität, Luxus und Zumutung, Kommerz und Kunst, Organisation und Chaos vollkommen mühelos und spielerisch. Er ist die einzige uns bekannte Möbelmesse, die von jedem Teilnehmer enorm viel Energie abfordert – und noch mehr Energie zurückgibt.
Danzer hat in Mailand Spuren hinterlassen (siehe unten). Und wir haben Gutes mitgenommen.
Optimismus & Selbstbewusstsein
Inspirierend und ansteckend ist beim Salone die positive Grundeinstellung, die allen Menschen gemein ist, die große Anstrengung hinter sich und große Erwartungen vor sich haben. Hier kann man spüren, wie motivierend gemeinsam erbrachte Höchstleistungen sind. Wer viel bietet, darf auch viel verlangen. Mut macht Mut!
Bestnote für Haltung: professionell + unverkrampft
All die wunderbaren Kunstinstallationen und Kulturevents rund um den Salone lassen nicht vergessen, dass es hier ums Geschäft geht. Man ist konzentriert, gut vorbereitet, fokussiert. Gleichzeitig herrscht eine offene, freundschaftliche, fast fröhliche Stimmung, in der gemeinsame Ideen entstehen, die nirgendwo anders möglich wären.
Teilnehmer sind Teilgeber
Der Besucher des Salone ist nicht passiver Konsument, vielmehr ist er prägender Bestandteil des Gesamtkunstwerks. Den Salone besucht man nicht, man tritt auf. Keine andere Möbelmesse bietet so viel Bühne für bemerkenswerte Erscheinungen, erstaunliche Outfits und Brillengestelle. Zur bewusst und akribisch gestalteten Oberfläche gesellt sich ein ernsthaftes Interesse an Neuem und Schönem sowie eine spürbare Freude, Bekannte zu treffen und einfach dabei zu sein.
Improvisation, nicht Nachlässigkeit
Ja, wir sind in Italien. Das heißt auch ein gewisses Maß an Organisationslücken, Chaos, Stau. Das beste Rezept dagegen ist ein Mix aus Gelassenheit, Negroni und Improvisationstalent. Improvisationen, die in ihrer Ausführung nie nachlässig wirken, vielmehr charmant. Perfektion ist nicht alles.
Der Rahmen ist die halbe Miete
Und es ist Frühling. Auf den Freiflächen zwischen den Hallen tankt der Salone-Gast Frischluft und Sonnenstrahlen. Das Messe-Catering zaubert Essen, auf das man sich freut: frisch, bunt und erstaunlich gesund. Die Mitarbeiter sind freundlich, machen Witze, mancher singt vor sich hin. In der Luft ein Schwarm unzähliger Stimmen, klingendes Italienisch vermischt sich mit Sprachen aus allen Ecken des Design-Universums. Diese pulsierende Stimmung ist hoch ansteckend. Wer die Dosis erhöhen will, geht in die Innenstadt.
Danzer Fundstücke und Spuren, die wir hinterlassen.
Eine Neuheit, die uns und vielen anderen in Mailand besonders auffiel, ist die neue Stuhlfamilie WOODY, die Philippe Starck für Kartell entworfen hat. Ein Hersteller, der sich bislang vollkommen auf Kunststoff spezialisiert hatte, findet frische Innovationskraft im ältesten Werkstoff der Welt – das hat Charme, Witz und viel Holz!
Prachtstück mit Stardesigner MÁNI, ein neuer Mond am Stuhlhimmel. Für den Hersteller Arrmet (I) hat das Designerduo Welling / Ludvik den 2017 erstmals als Prototypen vorgestellten Stuhl MÁNI wood in diesem Jahr als Serienstuhl präsentiert. Benannt nach dem isländischen Wort für Mond, wünschen wir MÁNI wood, dass er lange und hell strahlen möge!
MÁNI wood, eine italienisch-dänisch-isländische Koproduktion mit Beitrag aus Kesselsdorf
Mit mater bringt Henrik Marstrand aus Dänemark frischen Wind in die Möbelwelt. Auch sein Konzept des Messestands ist erfrischend ungewöhnlich. Henrik erklärt das making-of seiner Möbel mit den besonderen Materialien, die er einsetzt. Zum Beispiel 3D-Furnier BASIC für den NOVA Chair by arde.
Mit NOVA geht Henrik Marstrand neue Wege
Bei Crassevig überzeugt der neue BERET Barhocker (Design Samuel Wilkinson) mit reduziertem Gestaltungsansatz. Die dezent geschwungene Sitzfläche aus 3D-Furnier sorgt für ein angenehmes Sitzgefühl.
BERET Barhocker bei Crassevig
Italien, die Dritte! Wer es in die Schauräume der Mailänder Innenstadt und damit zur italienischen Möbelinstitution Cassina geschafft hat, trifft dort auf einen alten Bekannten: vor 91 Jahren von Gerrit Rietveld entworfen, sorgt der Beugel Stoel heute wieder für Aufsehen. Wir gratulieren zum gelungenen Comeback!
Beugel Stoel von Cassina
Und noch einmal, weil es so schön ist: eine Neuheit des italienischen Herstellers Infiniti, ein Partner, mit dem wir schon einige bemerkenswerte Entwicklungen begleiten durften: KRAM erinnert an eine geöffnete Muschel.
KRAM freut sich mit Carolin
Zu guter Letzt ein Beitrag aus dem hohen Norden: Stine Aas aus Bergen kombiniert für ihren FRAME Chair, den sie in der Norwegian presence /Zona Tortona präsentierte, ein massives Gestell aus Vollholz auf charmante Weise mit einer anmutig geformten 3D-Sitzschale.
Frame Chair, Design Stine Aas
Mit Vergnügen nehmen wir Platz und sagen: Grazie mille, Milano!
Wir kommen wieder, keine Frage.
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