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Gehört brutale Architektur der Vergangenheit an?
Jahrzehnte-, wenn nicht sogar jahrhundertelang wurde die Architektur geleitet von der Absicht, kühne Statements zu setzen, um den Bauherren und Architektinnen Denkmäler zu errichten. Folglich haben wir unsere Umwelt mit riesigen Klötzen aus kalten, unmenschlichen Materialien zugepflastert. Ob man durch große Ballungsräume oder Kleinstädte fährt, die Betonboxen sind überall. Mit brutalen Bauwerken aus brutalen Materialien haben wir es geschafft, unsere Lebensräume zu zerstören und sie in anonyme Orte zu verwandeln, die uns krank machen.
Ganz abgesehen von der verheerenden CO2-Bilanz von Beton schufen wir mit den Baumaterialien der Vergangenheit Räume, die von Kälte erfüllt sind. Viele Materialien für die Inneneinrichtung wurden entwickelt, um das zugrunde liegende Problem zu überwinden: Unsere Gebäude werden mit steinernen oder keramischen Materialien erbaut. Unsere Vorfahren hätten ihre Unterkünfte niemals auf Gestein errichtet.
Seit einigen Jahren entwickelt sich ein Trend, der versucht, die Fehler der Vergangenheit rückgängig zu machen: Biophile Architektur. Mutter Natur ist hier die Quelle der Inspiration: Was tut die Natur, um ein spezifisches Problem zu lösen? In den Millionen Jahren des Ausprobierens gelang es der Natur, erstaunliche Ansätze für Bausubstanzen und dekorative Lösungen zu finden. Wenn wir in die Natur blicken, um Antworten auf Fragen bezüglich unseres Lebensraums zu finden, werden wir immer wieder überrascht von der Raffinesse und Kreativität, mit der die Natur ihre Aufgaben löst.
Selbstverständlich haben natürliche Lösungen eine gute CO2-Bilanz, sie basieren auf einer „Kreislaufwirtschaft“ und sind nachhaltig. Holz spielt dabei eine wichtige Rolle und ist Teil der großen Antwort auf viele Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft.
Es versteht sich von selbst, dass wir unsre Gebäude nicht einfach weiterhin mit den Baumaterialien der Vergangenheit erreichten können. Holz wird in den Bauwerken der Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen müssen. Und das Großartige daran ist, dass Holzbauwerke nicht nur CO2 speichern, sondern auch dazu beitragen, dass wir uns in ihrer Umgebung besser fühlen und gesünder leben.
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Über den Autor
CEO of Danzer Holding AG
Hans-Joachim Danzer wuchs in einer Unternehmerfamilie in der Laubholzbranche auf. Er begeistert sich für die vielen Möglichkeiten und positiven Eigenschaften von Holz. Er ist ein Verfechter der „Macht des (Nach-)Denkens“ und er ist stets auf der Suche nach Lösungen, welche den Status Quo in Frage stellen und verbessern. Wenn er nicht im Familienbetrieb eingestiegen wäre, wäre er wahrscheinlich Wissenschaftler (Physiker) geworden. Er lebt mit seiner Frau und drei Kindern in den europäischen Alpen.